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Account-Based Marketing (ABM)

Was ist Account-Based Marketing (ABM)? Definition und Vorteile

Account-Based Marketing (ABM) ist eine zielgerichtete Marketingstrategie, bei der du deine Ressourcen auf spezifische Unternehmen konzentrierst. Anders als beim Massenmarketing geht es hier um Qualität statt Quantität. Besonders für kleine Unternehmen mit begrenztem Budget bietet ABM eine effiziente Möglichkeit, genau die Kunden anzusprechen, die wirklich wichtig für dein Geschäft sind. Statt viele unqualifizierte Leads zu generieren, baust du tiefere Beziehungen zu den vielversprechendsten Kontakten auf.

Definition

Account-Based Marketing (ABM) ist eine strategische Marketingmethode, bei der du gezielt einzelne Unternehmen (Accounts) als Märkte mit eigenen Kampagnen ansprichst.

Hintergrund & Entwicklung

Account-Based Marketing ist kein völlig neues Konzept – gute Verkäufer haben schon immer verstanden, dass personalisierte Ansprache wichtiger Kunden erfolgversprechender ist als Massenwerbung. Was jedoch neu ist, ist die systematische Anwendung dieser Idee mit Hilfe moderner Technologien.

In den frühen 2000er Jahren begannen größere B2B-Unternehmen, ABM-Strategien zu formalisieren. Mit der zunehmenden Digitalisierung und neuen Marketing-Technologien wurde dieser Ansatz auch für kleinere Unternehmen zugänglich. Was früher nur mit großen Teams und Budgets möglich war, kannst du heute mit den richtigen Tools und einer durchdachten Strategie auch in einem kleinen Unternehmen umsetzen.

Die Entwicklung von ABM spiegelt einen größeren Trend im Marketing wider: weg vom unpersönlichen Massenmarketing, hin zu relevanten, personalisierten Interaktionen. In einer Zeit, in der Entscheider täglich mit Werbebotschaften überflutet werden, bietet ABM einen Weg, um wirklich aufzufallen und Beziehungen aufzubauen, die auf echtem Verständnis basieren.

Vorteile

    - Höhere Erfolgsquote bei wichtigen Kunden
    - Effizienterer Einsatz begrenzter Ressourcen
    - Engere Ausrichtung zwischen Marketing und Vertrieb
    - Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen

Anwendungsbeispiele

Die kleine IT-Beratung mit Fokus auf den Mittelstand
Eine IT-Beratung mit fünf Mitarbeitern identifizierte 15 mittelständische Fertigungsunternehmen in ihrer Region als ideale Kunden. Statt allgemeine IT-Werbung zu schalten, recherchierte die Beratung die spezifischen Digitalisierungsherausforderungen dieser Unternehmen. Sie erstellte individuelle Analysen für jedes Zielunternehmen und kontaktierte die IT-Verantwortlichen mit konkreten Lösungsvorschlägen. Parallel dazu lud sie die Geschäftsführer zu einem exklusiven Branchen-Frühstück ein, bei dem über Digitalisierungstrends in der Fertigung gesprochen wurde. Das Ergebnis: Innerhalb von sechs Monaten gewann die Beratung vier neue Großkunden – mehr als durch die allgemeinen Marketingaktivitäten des gesamten Vorjahres.

Der spezialisierte Softwareanbieter für Steuerberater
Ein kleiner Softwareanbieter für Steuerkanzleien fokussierte sich auf 20 wachsende Kanzleien mit mehr als fünf Mitarbeitern. Das Unternehmen erstellte personalisierte Video-Demos, die zeigten, wie die Software die spezifischen Abläufe jeder Zielkanzlei verbessern könnte. Zusätzlich entwickelte es individualisierte ROI-Berechnungen, die den konkreten Zeitgewinn für jede Kanzlei aufzeigten. Die persönliche Ansprache führte zu einer Conversion-Rate von 35% – weit über dem Branchendurchschnitt von 10% bei herkömmlichem Software-Marketing.

Der Nachhaltigkeitsberater für lokale Unternehmen
Eine Ein-Personen-Beratung für nachhaltige Unternehmensführung identifizierte acht lokale Unternehmen, die bereits erste Schritte in Richtung Nachhaltigkeit unternommen hatten. Die Beraterin analysierte deren öffentliche Nachhaltigkeitskommunikation und erstellte für jedes Unternehmen ein personalisiertes "Nachhaltigkeits-Upgrade-Dokument". Dieses teilte sie über LinkedIn direkt mit den Geschäftsführern und lud sie zu individuellen Gesprächen ein. Mit begrenztem Zeitaufwand konnte sie so drei neue Beratungsmandate gewinnen.

Tipps zur Umsetzung

1. Starte klein und konzentriert
Beginne mit nur 5-10 Zielaccounts, die du wirklich gut betreuen kannst. Besser drei Unternehmen beeindrucken als zwanzig oberflächlich ansprechen. Du kannst zum Beispiel mit den drei Wunschkunden starten, die du schon lange gewinnen möchtest, und deine ABM-Fähigkeiten an ihnen erproben, bevor du das Programm erweiterst.

2. Erstelle informative Account-Profile
Sammle systematisch Informationen über deine Zielunternehmen. Wer sind die Entscheider? Welche Herausforderungen haben sie? Welche Unternehmensziele verfolgen sie? Nutze LinkedIn, Unternehmenswebseiten, Branchennachrichten und, wenn möglich, persönliche Netzwerke. Ein einfaches Dokument pro Zielaccount mit den wichtigsten Erkenntnissen reicht für den Anfang völlig aus.

3. Entwickle eine Content-Matrix für effiziente Personalisierung
Du musst nicht jeden Inhalt komplett neu erstellen. Entwickle stattdessen eine Matrix aus Basis-Content (der für alle gilt) und personalisierten Elementen (spezifisch für jedes Unternehmen). Ein Beispiel: Erstelle eine allgemeine Fallstudie zu deiner Lösung, füge aber für jedes Zielunternehmen eine personalisierte Einleitung hinzu, die deren spezifische Situation adressiert.

4. Koordiniere verschiedene Kontaktpunkte
Plane verschiedene Berührungspunkte über mehrere Kanäle. Eine mögliche Sequenz: Personalisierte E-Mail → LinkedIn-Kontaktanfrage mit individuellem Kommentar → Zusendung eines relevanten Fachartikels → Telefonanruf. Diese Multi-Kanal-Strategie erhöht deine Sichtbarkeit, ohne aufdringlich zu wirken.

5. Messe Erfolg mit den richtigen Kennzahlen
Bei ABM zählt nicht die Anzahl der Leads, sondern die Qualität der Interaktionen mit deinen Zielaccounts. Setze dir realistische Ziele wie: "Meetings mit zwei von fünf Zielkunden im ersten Quartal" oder "50% der Zielkontakte reagieren auf unsere personalisierten Inhalte". So kannst du den Erfolg deiner ABM-Strategie besser bewerten und kontinuierlich verbessern.

Fazit

Account-Based Marketing ist keine Strategie, die nur großen Unternehmen vorbehalten ist – im Gegenteil. Gerade für kleine Unternehmen bietet dieser gezielte Ansatz die Chance, mit begrenzten Ressourcen maximale Wirkung zu erzielen. Indem du dich auf die vielversprechendsten Kunden konzentrierst, kannst du deine Marketing- und Vertriebsbemühungen bündeln und tiefere Geschäftsbeziehungen aufbauen.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, klein anzufangen, deine Zielunternehmen wirklich zu verstehen und persönliche Beziehungen aufzubauen. Du musst keine komplexen Technologien einsetzen – wichtiger ist die strategische Ausrichtung auf die richtigen Kunden mit der richtigen Botschaft.

In einer Zeit, in der Entscheider von generischen Marketingbotschaften überflutet werden, kann dein personalisierter ABM-Ansatz der entscheidende Unterschied sein, der dein kleines Unternehmen hervorhebt. Identifiziere jetzt deine wichtigsten Wunschkunden und überlege, wie du ihnen einen maßgeschneiderten Mehrwert bieten kannst – der erste Schritt zu deiner eigenen Account-Based Marketing Strategie.

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